Bambusgerüste

Bauweisen und Verbreitung

Unter einem Bambusgerüst versteht man ein Baugerüst aus Bambusstangen, die mit Plastikbändern oder Bambusstreifen verbunden werden. Bambusgerüste zeichnen sich durch große Belastbarkeit und Umweltfreundlichkeit aus.

Baugerüste aus Bambusstangen sind besonders in Asien weit verbreitet. Wie herkömmliche Stahlgerüste ermöglichen sie Bauarbeitern, auch in großer Höhe Arbeiten an der Gebäudefassade durchzuführen. Hierzu wird das Bambusgerüst mehrstöckig konstruiert. Als in Asien reichlich nachwachsender Rohstoff ist das Riesengras leicht verfügbar und sechs Mal billiger als Stahl. Deshalb kommen Bambusgerüste in China, Indien, Japan und anderen Ländern auch bei großen Bauprojekten wie Hochhäusern zum Einsatz. Möglich macht es die zähe Struktur des Materials, das über natürlich gewachsene stabilisierende Knotenpunkte verfügt, die sogenannten Nodien. Diese sorgen für die außergewöhnliche Bruchfestigkeit der Stange bei gleichzeitiger Leichtigkeit des Materials. Verarbeitet werden in der Regel sechs Meter lange, gerade gewachsene Bambusstangen.

Bambusgerüste sind grundsätzlich mehrmals verwendbar. Nach Beendigung der Bauarbeiten werden die Stangen mittels Durchschneiden der Verbindungsbänder voneinander gelöst, sodass das Gerüst demontiert werden kann. Die Gesamtlebensdauer der Bambusstangen reicht allerdings nicht an Stahlstangen heran. Der Bambus kann jedoch im Anschluss einem umweltfreundlichen Recyclingverfahren zugeführt und zu Verpackungsmaterial verarbeitet werden.

Für die Errichtung der technisch anspruchsvollen Gerüste sind ausgebildete Bambusgerüstbauer zuständig. Die Ausbildung zum Bambusgerüstbaumeister dauert mehrere Jahre, denn besonders bei umfangreichen Bauprojekten gilt diese Arbeit als eine der gefährlichsten Tätigkeiten der Welt. Trotz der Verwendung von Sicherheitsgurten kommen alleine in Hongkong durchschnittlich zwei Bambusgerüstbauer pro Jahr durch Arbeitsunfälle ums Leben.

Fixierung der Gerüststangen

Die Rohre der Bambusgerüste wurden mit dünnen Weidenästen, Seilen aus Papyrus oder Sisal fixiert:

  • Sisalseile schauen aus wie aus Stroh, sind aber ein Verbund aus Fasern der Sisalagave. Wir kennen Sisal heute aus Kratzbäumen für Katzen. Die Seile mussten wie Papyrusseile vorher hergestellt werden.
  • Weidenäste mussten zwar nicht (zusammen) geknüpft, dafür aber mehrere Tage vor Aufbau in Wasser eingeweicht werden. Erst die Feuchtigkeit machte die Äste biegsam genug für das Binden am Gerüst. Durch das Wasser im Holz wurden die Weidenäste aber auch deutlich schwerer und stellten damit eine höhere Belastung beim Aufbau des Gerüstes für die Gerüstbauer (also die Gerüst Arbeiter) dar. Auch die Gerüst-Konstruktion wurde dadurch höher belastet.

Deutschlandweit umgesetzt

Durch drei Standorte immer in Ihrer Nähe:

Deutschlandweit umgesetzt

Durch höchste Qualität: