Roßweiner Gemeinhardt Gerüstbau macht in Dresden „Christo“ Konkurrenz
420 Tonnen wiegt der Stolz der Sächsischen Dampfschiffahrt, das Fahrgastschiff „August der Starke“. Seit Dezember liegt es in der Laubegaster Werft zur Generalüberholung. Es dauerte über einen Tag, das Schiff aus der Elbe an seinen jetzigen Standort zu hieven. Dazu wurde es, wie man in der Fachsprache sagt, „geslippt“. Auf mehreren Wagen gesetzt, hat man das Schiff so synchron aus dem Wasser gefahren. Anschließend wurde es auf eine Vielzahl von Blöcken abgelassen, auf denen es schließlich während der knapp dreimonatigen Maßnahme ruht. Für die Arbeiten am Schiff benötigte die Werft eine Kompletteinrüstung. Die übernahm die Roßweiner Firma „Gemeinhardt Gerüstbau Service GmbH“. Insgesamt 1.500 Quadratmeter, soviel wie zwei Handballfelder, beträgt die Gesamtfläche der Einrüstung. Hinzu kommt noch ein Teil der Dachfläche, der abgedeckt werden musste. So sieht alles aus wie von „Christo“ verpackt.
Die Anfrage für das Einrüsten „August des Starken“ war ursprünglich eine andere. Eigentlich sollte das Schiff zwar auf der Gesamtlänge, jedoch nur auf einer Höhe von fünf Metern eingerüstet werden. Aufgrund der schlechten Wetterlage beauftragte die Sächsische Dampfschifffahrt die Spezialisten mit der Gesamteinrüstung des Schiffes. Innerhalb einer Woche war das Schiff nicht mehr zu sehen. „Im Notfall hätten wir im Dreischichtbetrieb mit neun Mann pro Schicht das Schiff auch in 24 Stunden eingerüstet“, erläutert Ingolf Stuber, Junior-Chef der Gerüstbaufirma. „So viel Eile war dann aber zum Glück doch nicht geboten. Dabei hat uns der Winter dann noch etwas Zeit gekostet, für zwei Tage ruhte die Arbeit.“
Das Volumen des Auftrages liegt im fünfstelligen Bereich. „Da wir unser Gerüst direkt am Schiff verankern konnten, ist es für diese Dimension noch recht preiswert. Mit einer freistehenden Einrüstung wären wir leicht bei mehr als dem doppelten und damit im sechsstelligen Bereich gelandet“, so Stuber. Den Auftrag erhielt das Unternehmen zum einen dank seinem 24-Stunden-Service. Im Notfall ist jederzeit ein Spezialist erreichbar. Zum anderen ist das Unternehmen mehrfach zertifiziert und steht dank seiner speziell ausgebildeten Mitarbeiter für eine garantierte Sicherheit und Qualität. Schwierigste Gerüstbauprojekte wie das in der Dresdner Werft werden so kompetent und zeitnah umgesetzt.
Start für die Einrüstung „August des Starken“ war im Dezember 2016. Bis zum 6. März 2017 müssen die Arbeiten am Schiff beendet sein, dann wird abgerüstet. Spätestens am 14. März soll August der Starke wieder Wasser unter dem Kiel haben, denn für den 18. März ist die erste offizielle Fahrt fest eingeplant.
Neben üblichen fünfjährlichen Routinearbeiten erhält „August der Starke“ neue, starke Maschinen. „Zwanzig Jahre nach Indienststellung waren die alten Aggregate verschlissen. Nach der langen Zeit war das Schiff reif für eine technische Generalüberholung, die gesamte Elektrik und Steuerung wurden erneuert“ sagt Falk Naumann, Werftchef der Sächsischen Dampfschiffahrt. Zudem müssen 20 trapezförmige Riesenscheiben im Bereich des Restaurants erneuert werden. „Den Tausch hätten wir unter diesen Wetterbedingungen und Temperaturen ohne Kompletteinrüstung nicht machen können“, so Naumann. Dank der Kompletteinrüstung durch Gemeinhardt Gerüstbauservice GmbH wird ohne Unterbrechung am Schiff gearbeitet. „Anfang März wollen wir die Arbeiten am ‚August der Starke’ beendet haben. Der Kapitän des Schiffes und seine Mannschaft freuen sich, das Schiff in Betrieb zu nehmen und mit den ersten Sonnenstrahlen einer Menge Besucher atemberaubende Blicke auf die Dresdner Altstadt und die Sächsische Schweiz zu präsentieren“, so Stuber abschließend.
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