Wetterschutzdach einplanen
Aktuelles | 20. Dezember 2018

Ob Schnee oder nicht – Wetterschutzdach einplanen!

Bauen im Winter – früher unmöglich, heute selbstverständlich: Bauherren wollen nicht mehr den Beginn des Frühlings abwarten, um ihr Projekt zu starten. Und die Bauunternehmen jubeln: Endlich weniger Leerlaufzeiten!

Das Bauen und Sanieren in der kalten Jahreszeit wird dann oft zum Pokerspiel: Brauchen wir Wetterschutzmaßnahmen oder können wir uns das sparen? Die Antwort ist denkbar einfach – wenn Sie die Fakten nüchtern abwägen.

Leider ist noch keine Wettervorhersage in der Lage, der Baubranche einen ganzen Winter vorherzusagen. Halten sich Frost und Schnee in Grenzen, so wie im vergangenen Jahr, dann heißt es: Glück gehabt. Schlägt der Winter dagegen mit eisiger Faust zu, dann leiden nicht nur Bausubstanz und Handwerker – auch Zeitpläne kommen schnell in Verzug. Der Fertigstellungstermin schiebt sich mit jedem Schneegestöber immer weiter nach hinten. Und die Stimmung aller Beteiligten sinkt in Minusbereiche. Das einzige, was jetzt noch steigt, sind die Kosten.

Warum jede Winterbaustelle ein Wetterschutzdach benötigt

Selbst wenn sich der Winter von seiner milden Seite zeigt: Die kalte Jahreszeit bringt auf jeden Fall erheblich mehr Nässe als der Rest des Jahres – und die hält sich im Winter wesentlich länger als in der Sommersonne. Auch das bedeutet mehr Belastung für Mensch und Material.

Deshalb lautet meine klare Empfehlung: Ein Wetterschutzdach sollte bei einer Winterbaustelle fest mit eingeplant werden. Mit großer Wahrscheinlichkeit verwandelt sich diese Mehrinvestition in ein echtes Sparschwein. Wenn sich nämlich Ihr Fertigstellungstermin deutlich nach vorne verschiebt.

Und damit wirklich alles klappt, sollten Sie die Erstellung Ihres Wetterschutzdaches auf jeden Fall einem Experten übertragen, der das nötige Know-how mitbringt.

Warum das so wichtig ist? Das erzähle ich Ihnen aus eigener Erfahrung.

2011 haben wir zwei Wetterschutzdächer für die Rheinbrücke bei Worms realisiert. Es ging speziell um die Übergangskonstruktion, die temperatur- und verkehrsbedingte Bewegungen und Verformungen an den Brückenenden ausgleicht.

Die Herausforderungen

  • Das Gerüst sollte zur Aufnahme der Schalung für das Gesims, zugleich aber als Traggerüst für das Wetterschutzdach dienen. Wir errichteten deshalb eine zweite Scheibe Layher Allroundgerüst, die nach geprüften statischen Berechnungen mit einer Schwerlastverankerung am Brückenbauwerk befestigt wurde.
  • Zur Montage musste ein Autokran bzw. Hochbaukran eingesetzt werden. So wie es erforderlich ist, wenn ein Wetterschutzdach eine Spannweite von mehr als sechs Metern erreicht.
  • Am Boden des Projektes musste genügend Raum geschaffen werden, um den Dachbinder mit 20 Metern Länge und 2,5 Tonnen Gewicht vorzumontieren.
  • Oberleitungen erschwerten es zusätzlich, den Dachbinder mit einem Kran einzuheben.
  • Genaue Achslasten haben uns vorgeschrieben, wo der Autokran stehen darf und welche Maßnahmen wir an den Auflagerungspunkten der Abstützungen treffen mussten.
  • Schließlich mussten wir einen windstillen Tag ohne Eis und Schnee abwarten, an dem zugleich die Straße gesperrt und die Oberleitungen abgeschaltet bzw. um verlegt wurden.

Eine stattliche Liste an Herausforderungen – die ich nur mit einem exzellenten Gerüstbauer-Team angehe, so wie es mir bei der Gemeinhardt Service GmbH zur Verfügung steht. Nach 500 realisierten Wetterschutzdächern in den letzten 40 Jahren meines Berufslebens weiß ich, dass keines ist wie das andere – und jedes seine eigenen Tücken hat.

So wie auch ein Wetterschutzdach, das wir 1989 auf dem damals neuen Flughafen München II realisiert haben. Eisregen erschwerte die Flechtarbeiten der Baufirma. Zugleich sank die Temperatur in der Nacht auf minus 20 Grad. Aber auch die Terminvorgaben des Bauherrn wehten uns um die Nase. Das Wetterschutzdach mit 1200 Quadratmetern erstellten wir schließlich termingerecht im Dreischichtbetrieb. Die Bodenplatte der Lufthansa-Wartungshalle konnte betoniert werden.

Wollen auch Sie im Winter bauen? Dann planen Sie auf jeden Fall ein Wetterschutzdach ein. Es kann Ihnen viel Geld sparen und Ihren Bautermin sichern.

Gerne sprechen wir mit Ihnen über Ihr Projekt.