Wenn Ausbilder wieder zu Kindern werden
Seminar der Bundesinnung Gerüstbau
Am 12.02.16 fand ein Workshop zum Thema „Erfolgreicher Umgang mit Azubis“ in Wilhelmshaven statt. Es fanden sich ca. 30 Interessierte, zu deren Tätigkeitsfeld die Betreuung von Auszubildenden gehört, sowie die zwei Referenten Denis Buss (Einstieg GmbH) und Michael Hanschmidt (Büro für Zukunft) ein. Im Workshop teilten sie mit, wie man Jugendliche zeitgemäß führt und Problemfälle meistert. Denn die zielgerichtete Entwicklung und qualitativ hochwertige Sicherung des eigenen Nachwuchses ist für Unternehmen von enormer Bedeutung.
Leider ist es heute vielerorts so, dass der Arbeitsmarkt die Jugendlichen sucht und nicht mehr umgekehrt.
Vieles ist möglich, nichts machen auch.
Die schnelle und erfolgreiche Integration der Jugendlichen in den Ausbildungsprozess hängt davon ab, inwieweit es dem Unternehmen gelingt, mit Leistungsauffälligkeiten und Störungen im Verhalten, wie z. B. Unpünktlichkeit, Fehlzeiten und Leistungsmängeln umzugehen. Für die ausbildenden Fachkräfte ist es eine Herausforderung, die genannten Probleme erst gar nicht auftreten zu lassen bzw. zu minimieren. Dabei ist es wichtig zu versuchen, Anlass und Hintergründe eines solchen Verhaltens zu klären und den Auszubildenden möglichst bald direkt anzusprechen.
In diesem Seminar wurde klar, dass sich durch Veränderungen in Gesellschaft und damit in Kindheit und Jugend auch die Arbeit mit jungen Menschen verändert hat. Für viele Jugendliche haben Arbeit und Freizeit fast den gleichen Stellenwert. Wie groß für manche Auszubildenden die Probleme beim Übergang Schule – Betrieb sind, zeigt u. a. die Zahl der Ausbildungs-Abbrecher während der Probezeit. Häufigste Ursachen aus Sicht der Auszubildenden sind: mangelnde pädagogische Qualifizierung der Ausbilder, deren Ungeduld, ein rüder Umgangston, zu wenig Zeit für Ausbildung und Ausbildungsgespräche.
Diese Jugendlichen brauchen Orientierung und das Ausbilderunternehmen muss wichtige Motivationsaspekte kennen, die richtige Ansprache finden und den Auszubildenden führen und fordern. Dabei ist eins sehr wichtig: die Kommunikation miteinander. Mit Azubis im Gespräch bleiben – nicht nur, wenn etwas nicht funktioniert.
In den Diskussionen stellte sich heraus, dass viele Ausbildungsbetriebe diese Probleme haben und bereit sind, an der Beseitigung aktiv mitzuarbeiten, ihnen aber manchmal das „Patentrezept“ fehlt.
Durch einige gemeinsame Spiele fanden wir heraus, wie man in schwierigen Situationen mit der „Generation X“ umgehen kann und wie ein z. B. Gespräch richtig geführt wird.
Abschließend war es ein sehr interessantes Seminar, bei dem wir vieles erfahren, trainiert und erprobt haben. Auf jeden Fall ist diese Schulung unter der Leitung von Michael Hanschmidt sehr empfehlenswert.
Ulrike Eckart
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